Technologie

PDF417 - Ein Code zum selber machen

Beim PDF417-Code ist der Name Programm: PDF417, das steht für Portable Data File mit vier Strichen und Lücken pro Codewort, die auf 17 Module aufgeteilt werden. Anders als viele andere 2D-Codes, etwa der QR-Code oder auch der DataMatrix Code, ist er jedoch nicht quadratisch aufgebaut, sondern rechteckig. Das liegt daran, dass er kein Matrixcode ist, sondern ein mehrfach gestapelter Strichcode.

PDF417 – das macht ihn aus

Ein PDF417-Code ist in Breite wie Höhe variabel, je nach zu speichernder Datenmenge und gewählter Fehlerkorrekturstufe. Der Ersteller des Codes hat dabei die Wahl, worauf er größeren Wert legt: Auf die maximale Fehlerkorrekturstufe? Oder doch auf die maximal speicherbare Datenmenge? Die auf dem Reed-Solomon-Algorithmus basierende Fehlerkorrektur kann stufenweise zwischen Null – lediglich Feststellung eines Fehlers – und Acht – Lesbarkeit des Codes selbst bei bis zu 50-prozentiger Beschädigung – gewählt werden. Je nach Wahl der Fehlerkorrekturstufe variiert dann jedoch auch das Datenvolumen, das im Höchstfall 1.850 alphanumerische Zeichen, 2.710 Ziffern oder umgerechnet 1.108 Bytes betragen kann.

Dass der PDF417 ein gestapelter Strichcode ist, bringt einen großen Vorteil im Vergleich zu anderen 2D-Codes mit sich: Wo für Matrixcodes wie den QR-Code spezielle 2D-Scanner erforderlich sind, kann ein PDF417-Code mit den meisten 1D-Laserscannern ausgelesen werden. Im Vergleich zu 1D-Codes bietet er also ein Vielfaches an Datenvolumen, ohne dabei aber gesonderte Kosten für einen 2D-Scanner zu verursachen.

Der Aufbau des PDF417

Der Aufbau eines PDF417-Codes folgt einem einfachen Muster. Er ist zusammengesetzt aus zwei außenliegenden Ruhebereichen, je einem Start- und Stoppmuster, zwei Indikator-Bereichen sowie dem Datenbereich.

Das Start- bzw. Stoppmuster:Das Startmuster signalisiert den Anfang, das Stoppmuster das Ende des Codes und hilft dem Scanner, den Code korrekt auslesen zu können.

Die Indikatoren:In den Indikatoren wird dargestellt, wie sich der Code zusammensetzt: Anzahl der Zeilen, Anzahl der Spalten sowie auch den die gewählte Stufe der Fehlerkorrektur.

Der Datenbereich:Hier werden die eigentlich gespeicherten Informationen abgebildet. Die Daten werden dabei je nach erforderlicher Datenmenge in drei bis 90 Reihen übereinander angeordnet, die genaue Anzahl ergibt sich aus der zu speichernden Datenmenge.

Der Ruhebereich:Zur Abgrenzung von anderen umliegenden Codes gibt es den Ruhebereich. So wird sichergestellt, dass der Scanner nicht irrtümlich Teile eines anderen Codes ausliest.

PDF417 in Luftfahrt, Logistik und mehr

Der PDF417-Code findet auf vielfältigen Gebieten Anwendung. So findet man ihn etwa auf Bordkarten im Flugverkehr, um die Inhalte der Karte dank Auto-ID schnell maschinell erfassen zu können, und ist dort nach dem Bar Code Boarding Pass Standard seit 2010 als zu wählender Code festgeschrieben. Auch bei Lotto-Quittungen kann man ihn oftmals entdecken, ebenso in der Sicherheitstechnik auf ID-Karten für Zugangskontrollsysteme. In den USA findet sich ein PDF417-Code als von Homeland Security anerkannter Standard auf der Rückseite von Führerscheinen und in Peru hat er es bis auf Personalausweise geschafft.

Honeywell Airline Boarding Pass mit PDF417.jpg
Foto: Photograph courtesy of Honeywell International Inc.

Eine starke Verbreitung findet der PDF417-Code sowohl in der Elektro- als auch in der Automobilindustrie. Insbesondere bei Transportlabels wie VDA 4902, ODETTE oder GTL kommt er häufig zum Einsatz. Als Ergänzung zum klassischen VDA4902-Warenanhänger bietet der PDF417 dem Warenempfänger unter anderem den Vorteil, statt der sieben 1D Codes lediglich den zusätzlich angebrachten PDF417 zu scannen, um alle relevanten Informationen zu erfassen. Multipliziert mit einem hohen Sendungsvolumen ist der Zeit- und damit Kostenvorteil enorm. Bei der Verwendung des PDF417 auf Sendungs- und Transportpapieren empfiehlt sich eine Datenstruktur nach ISO 15434, um dem gängigen Industriestandard zu entsprechen.

Mit seiner Flexibilität bei der Fehlerkorrekturstufe, dem Datenvolumen sowie den Lesegeräten ist der PDF417 ein 2D-Code, der vielseitig einsetzbar ist. Man kann ihn nicht nur mit den eingegebenen Inhalten, sondern auch bei der Fehlerkorrekturstufe sowie der Größe an die eigenen Anforderungen anpassen – ein Code zum selber machen

Weitere Anwendungsbeispiele, passende Lesegeräte und mehr können Sie natürlich auch bei den Experten von identWERK in Erfahrung bringen.

Weitere interessante Artikel