Der EAN-Code entspricht mit seinen Möglichkeiten, vor allem aber seinen Grenzen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Nachfolge soll der von GS1 entwickelte DataBar antreten, mit viel Kapazität auf kleinerem Raum.
Der GS1 DataBar wurde vor allem deshalb entwickelt, da Handel und Lieferanten zunehmend Bedarf für die Speicherung größerer Datenmengen sowie kompaktere Abbildungen haben. Gerade bei frischer oder gewichtsvariabler Ware muss mehr als nur die GTIN darstellbar sein.
Zwar ist auch ein GS1 DataBar kein Alleskönner, er wurde jedoch in sechs unterschiedlichen Varianten entwickelt, um verschiedene Ansprüche bestmöglich zu erfüllen. Davon sind vier Varianten – GS1 DataBar Omnidirecitonal, GS1 DataBar Stacked Omnidirecitonal, GS1 DataBar Expanded Stacked und GS1 DataBar Expanded – für den Gebrauch am PoS optimiert und omnidirektional lesbar. Die anderen zwei Varianten – GS1 DataBar Stacked und GS1 DataBar Limited – sind anders strukturiert, weshalb sie von regulären Kassenscannern nicht gelesen werden können. Sie finden vor allem im medizinischen Bereich Anwendung und werden mit Handscannern gelesen.
Der GS1 DataBar Omnidirectional – oftmals auch ohne den Zusatz Omnidirectional – ist 50 Prozent kleiner als ein EAN-13-Code, weist allerdings dennoch viele Ähnlichkeiten mit einem solchen auf. Diese Konzeption ist bewusst gewählt: Mit dem GS1 DataBar Omnidirectional soll verhindert werden, dass flächendeckend neue Scanner angeschafft werden müssen, um weiterhin mit Auto-ID arbeiten zu können. Reguläre Freihandscanner an Kassen im Einzelhandel, in Labors oder im Pharmabereich können ihn auslesen wie einen EAN-13-Code.
Beim GS1 DataBar Stacked handelt es sich um einen zweireihigen Barcode mit reduzierter Höhe, der ansonsten einiges mit dem GS1 DataBar Omnidirectional gemeinsam hat. Der große Unterschied: Er ist nicht omnidirektional lesbar, für Kassenscanner also nicht geeignet. Da er höhenreduziert ist, ist er trotz der zwei Reihen kleiner als ein GS1 DataBar Omnidirectional und kann somit auf sehr kleinen, von Hand gescannten Artikeln verwendet werden wie etwa auf Spritzen und Medikamentenbehältern im Krankenhaus.
Diese Variante des DataBar ist zwar zweireihig, aber nicht so breit wie ein normaler Barcode. Wenn die Fläche zur Anbringung eher kurz oder uneben ist wie etwa auf Obst, dann ist er die ideale Wahl.
Als kleinere Alternative zum EAN-128- bzw. GS1-128-Code wurde der GS1 DataBar Expanded konzipiert. Er ist variabel in der Länge, kann bis zu 74 numerische und 41 alphanumerische Zeichen speichern und ist omnidirektional lesbar. Sein Einsatz empfiehlt sich vor allem, wenn neben der GTIN weitere Informationen gespeichert werden sollen, beispielweise eine Chargennummer oder auch Gewicht sowie Preis bei variablen Einheiten.
Der kleinste Vertreter der GS1 DataBar-Familie ist der GS1 DataBar Limited. Er wird für Objekte mit kleinem Volumen genutzt, welche nicht durch omnidirektionale Scanner erfasst werden.
Der großflächigste GS1 DataBar. Er kann bis zu 74 Zeichen speichern, was vielfältige Einsatzmöglichkeiten erlaubt: die verbesserte Rückverfolgbarkeit von Produkten, die Angabe von Mindesthaltbarkeits- und Herstelldaten, Gewicht oder Chargennummer. Auch Coupons werden mit dem GS1 DataBar Stacked Expanded beschriftet.
Dass die GS1 DataBar-Codes kleiner sind als ältere Strichcodes liegt unter anderem auch daran, dass ein GS1 DataBar keine umliegende Ruhezone benötigt. Natürlich haben die Entwickler von GS1 beim Aufbau der neuen Codes auch berücksichtigt, dass mit ihnen sämtliche GS1 Application Identifier codierbar sind. Somit wird gewährleistet, dass auch ältere Kassenscanner den GS1 DataBar lesen und zumindest die GTIN identifizieren können. Um weitere Informationen wie Mindesthaltbarkeits- oder Herstelldatum auslesen zu können, benötigt es dann jedoch einen 2D-Imager.
Wie bei allen anderen Barcodes gilt natürlich auch für die GS1 DataBar-Familie: Ohne passenden Scanner bringt der beste Code nichts. Die GS1 DataBar-Codes wurden neu entwickelt und werden mittel- bis langfristig zum Standard werden. Deshalb gibt es bei identWERK natürlich auch Scanner, die all diese Codes lesen können. Für jede Anwendungssituation der passende Scanner - unsere Experten helfen Ihnen gerne bei der Auswahl.
