Prozesse

Endlich freie Hände beim Scannen: Hands-free-Scanning

Was ist Hands-free-Scanning?

Stellen Sie sich einen Lagerarbeiter vor, der bei der Warenentnahme von sperrigen Teilen aus einem Lagerfach jeden Artikel zur eindeutigen Identifizierung Scannen muss. Der typische Prozess sieht oft so aus:

  • Er zieht den Scanner aus der Gürteltasche.
  • Er scannt den Barcode.
  • Er steckt den Scanner zurück in die Gürteltasche.
  • Er entnimmt die Ware und legt diese auf einen Wagen.
  • Er nimmt erneut den Scanner aus dem Holster, um den zweiten Artikel zu scannen.

Zugegeben, in der Praxis würde der Arbeiter sicher erst alle Teile entnehmen und alle Artikel dann nacheinander scannen. Dieses Beispiel veranschaulicht jedoch das offensichtliche Problem: Ein Handscanner bremst den Anwender oft aus. Die Produktivität sinkt und schnell schleichen sich Fehler in den Scanvorgang ein. Genau hier setzt Hands-free-Scanning an: Scannen, ohne auf freie Hände verzichten zu müssen.

Pick-by-?

Das Problem ist erkannt und der Markt hat sich mit vielfältigen Möglichkeiten darauf eingestellt: Die Pick-by-Voice-Technologie ist beispielsweise aus dieser Problemlösung heraus entstanden. Dabei erhält der Arbeiter Anweisungen per Sprache und quittiert diese ebenso. Die Einführung eines solchen Systems ist jedoch mit weit mehr Aufwand und Kosten verbunden und setzt wesentlich mehr Akzeptanz beim Anwender voraus, als eine einfache Scanlösung.

Scan-Techniken sind weitestgehend vertraut, die benötigte Software ist eventuell schon vorhanden, einzig das umständliche Gerätehandling bremst einen optimalen Ablauf. Nicht zuletzt aus diesem Grund steigt die Nachfrage nach Hands-free-Scanning-Lösungen enorm. Der stete Optimierungswille und der Wunsch nach mehr Produktivität fordert solch praktische Lösungen. Bei Fragen rund um das Thema Freihandscannen stehen Ihnen die Experten von identWERK mit umfassender Markt-, Prozess- und Produktkenntnis engagiert zur Seite.

Mobile Hands-free-Scan-Lösungen

Wearable Scanner

Der Markt bietet heute eine große Auswahl an Wearable Scannern. Die Scanner werden dabei entweder bequem am Finger oder auf dem Handrücken getragen. Typischerweise sind die Scanner in der Lage, den gescannten Barcode per Bluetooth oder Schmalbandfunk an ein Hostdevice zu senden. Das kann ein Handheld, ein Stapler- oder Tablet PC aber auch ein fest installiertes Industrieterminal oder ein klassischer PC sein. Der Ringscanner bietet meist den Komfort, dass er schnell an- und abnehmbar ist und keine aufwändigen Handschuh/Trigger Lösungen benötigt werden, die im Betrieb durchaus hohe Kosten verursachen können. Dafür schränkt der Ringscanner schnell die Bewegungsmöglichkeit des Anwenders ein. Der Eingriff in kleine Kommissionierbehälter oder das entnehmen von eng beieinanderstehenden Kartons ist häufig problematisch. Hier bietet das Tragen des Scanners auf dem Handrücken durchaus große Vorteile. Einige Modelle am Markt lassen sich aber mit wenigen Handgriffen vom Ringscanner in einen Handrückenscanner umbauen. Heute zeigen sich die Wearable Scanner äußerst vielseitig. Neben einfachen und kostengünstigen Modellen sind heute auch Modelle mit Display oder extrem performanten Scanmodulen verfügbar, die Scanreichweiten bis 12 Meter versprechen.

Produkt-Highlights:

Wearable Terminal

Der Ringscanner alleine ist in den mobilen Anwendungen meist nur der eine Teil. Entscheidend für die optimale Anwendung ist ein mit dem Ringscanner verbundenes Host Device. Speziell für den Wearable Einsatz entwickelte Geräte, wie der Zebra WT6400 oder der Honeywell CW45 sind von Grund auf in Ihrer Form und Funktion darauf ausgelegt, dass Sie am Arm oder ggf. am Gürtel getragen werden. Häufig sind diese Geräte dann in Kühl- oder sogar Tiefkühlbereichen anzutreffen, wo Anwender mit Handschuhen arbeiten und damit das Handling sehr eingeschränkt ist. Neben der drahtlosen Verbindung per Bluetooth unterstützen diese Geräte in der Regel auch den Anschluss des Ringscanners per Kabel.

Produkt-Highlights:

  • Honeywell CW45: Moderner Wearable Computer mit Wifi6 und großem Display
  • Zebra WT6400: Android Wearable Computer mit hohem Bedienkomfort

Wearable als Smartwatch

Eine zusätzliche Möglichkeit des Hands-free-Scanning bietet ein Gerät, das Handheld Computer, Wearable Computer und Smartwatch in einem Gerät vereint. Der WS50 von Zebra bietet durch unterschiedliche Tragevarianten die Möglichkeit, am Finger, auf dem Handrücken oder am Handgelenk getragen zu werden.

Produkt-Highlights:

  • Zebra WS50: Modernster Wearable Computer mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Touch Computer / Tablet & Co.

Flexibel gestaltet sich heute die Möglichkeit, konventionelle Touchcomputer wie beispielsweise den Zebra TC53 mittels Armhalterung am Unterarm zu befestigen, um die notwendigen Informationen aus dem ERP direkt im Blick zu behalten, Eingaben zu machen oder sich Zusatzinformationen anzeigen zu lassen. Während bei Wearable Terminal die Anbringung am Arm notwendig ist, gestaltet sich das bei einem Touch Computer oder Tablet völlig anders. Die Geräte können sowohl am Mann getragen werden, aber auch auf einem Kommissionierwagen oder einem Stapler befestigt sein. Der Vorteil der daraus entsteht ist die Tatsache, dass das Gewicht des Gerätes nicht permanent mitgetragen werden muss und damit der Arm deutlich entlastet wird. Abhängig von den verfügbaren Halterungen für das individuelle Gerät lässt sich die Anzeige auch einfach von Portrait in Landscape wechseln.

Der Pionier in Sachen Handschuhscanner - ProGlove "Mark"

Hände frei beim Scannen ist auch beim Pionier Hersteller ProGlove zentrales Thema. Der entscheidende Unterschied liegt aber darin, dass es sich bei Proglove Mark um einen smarten Handrückenscanner handelt, der es dem Werker einfach macht auch in sehr schmale Fächer zu greifen. Der gerade einmal 40 Gramm leichte 2D Scanner ist dabei auf einen innovativen Arbeitshandschuh aufgesteckt und wird durch einen leichten Druck mit dem Daumen auf den Zeigefinger aktiviert. Die gescannten Barcodes sendet der Scanner per Schmalbandfunk oder Bluetooth sicher und störungsfrei an seinen Empfänger der mit einem Industrie- oder Stapler-PC, einem Desktop-PC oder einem Tablet verbunden ist. Abhängig von den Anforderungen bietet Proglove heute eine Vielzahl von Modellvarianten. Von Einstiegsmodell LEO, über den MARK Basic, bis hin zum MARK 2 und MARK 3, der in der Lage ist Lesereichweiten von bis zu 6 Meter zu realisieren. Abgerundet wird die MARK Serie durch den MARK Display, der für Interaktion mit dem Anwender ein eInk-Display zur energieschonenden Anzeige von Informationen besitzt.

Praxisbeispiel: Palettenkontrolle

Ein realisiertes Praxis-Beispiel ist die Palettenkontrolle in einem Verlagsauslieferungslager. Die fertig bestückten Paletten werden in einem letzten Schritt kontrolliert, um sicherzustellen, dass alle Pakete auf der Palette zu dieser Sendung gehören. Zum Einsatz kommt hier der Handrückenscanner Proglove MARK Display und das Industrietablet Zebra ET80, das an einem mobilen Wagen befestigt ist.

Die für den Versand vorbereiteten Paletten werden im Warenausgang bereitgestellt. Der Versandmitarbeiter stellt den mobilen Wagen in die Nähe der zu prüfenden Paletten. Nun beginnt der den Prüfprozess, indem er Paket für Paket scannt. Auf dem Display des Scanners werden dem Anwender Zusatzinformationen, wie die zugeordnete Sendungsnummer angezeigt. Jeder gescannte Barcode wird an das Tablet per Bluetooth übertragen. Hier findet die eigentliche Prüflogik per WLAN Verbindung mit dem entsprechenden Versandsystem statt.

  • Gehört die Paketnummer zur Palette, erhält der Anwender lediglich ein OK auf dem Display angezeigt.
  • Ist das Paket fälschlicherweise auf der Palette, erhält der Anwender eine konfigurierbare Negativmeldung per Displayanzeige, Vibration, LED und akustischer Meldung.
  • Zudem wird dem Anwender auf dem Scannerdisplay die korrekt zugeordnete Zielpalette angezeigt.

In diesen Fehlerfällen unterbricht der Anwender seine Arbeit und prüft die Informationen auf dem Tablet, um entsprechend zu entscheiden, was mit dem falschen Paket passieren soll. Er korrigiert die fehlerhafte Bestückung und scannt weiter.

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Gerne sind wir Ihr Ansprechpartner, wenn Sie Fragen zu den mobilen Applikationen auf den Hands-Free-Scannern haben oder sich über die passende Hard- und Software für Ihre Anwendungen informieren möchten. Kontaktieren Sie uns!

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